Thursday, April 24, 2014

Safari

Serengeti, Ngorongoro, Lake Manyara

Organisation der Safari:
Was wäre eine Reise nach Ostafrika, ohne eine Safari zu unternehmen? Safaris sind teuer und in Anbetracht der vielen Unternehmen (und Halsabschneider) scheinbar schwierig zu organisieren, vor allem, wenn man auf eine "Budget-Safari" aus ist. Wer schon einmal in Arusha oder Moshi war, kennt die sogenannten "Fly Catcher", die einem an jeder Ecke der Stadt mit Safari-Angeboten, Kilimanjaro-Besteigungen oder Souvenirkram auf die Pelle rücken und nicht gehen wollen. Dabei höflich zu bleiben und bestimmend abzulehnen ist eine Gratwanderung. Wir haben über unser Guesthouse zwei Safari-Vermittler verglichen. Die Angebote waren ziemlich identisch und preislich im Rahmen von dem, was wir erwartet haben. Vier Tage, untergebracht in Zelten, vier bis fünf Gäste pro Auto und einen Fahrer und einen Koch.

Anmerkung: das Wort 'safari' bedeutet auf Suaheli Reise. Was ist das Suaheli-Wort für das, was wir als Safari bezeichnen?

Unser 'Safari-Hub' war wie für die meisten Arusha. Die Stadt ist u.a. Sitz des Strafgerichtshofs für Ruanda und stand mehrfach im Mittelpunkt der Ostafrikanischen Gemeinschaft. Davon merkt man allerdings nicht so viel. Heute scheint es primär für Touristen und diejenigen, die an ihnen ihr Geld verdienen, attraktiv zu sein. 
Von Arusha aus fuhren wir am ersten Tag in Richtung Ngorongoro Conservation Area. Wir passierten den Park, hoben uns den Krater aber für den dritten Tag auf und fuhren weiter in die Serengeti, wo wir von einem fast schon  klischeehaften Sonnenuntergang und einem faulen Leoparden im Baum (endlich!) empfangen wurden, bevor wir in unserem Camp zelteten. Dort spazierte zum Feierabendbier eine Tüpfelhyäne vorbei - so selbstverständlich, dass wir gar nicht auf die Idee kamen, Angst zu haben. Sie schien auf jeden Fall irritierter als wir und ist schnell wieder im Gebüsch verschwunden. In der Nacht hörten wir noch viele Hyänen in der näheren Umgebung rufen, was nächtliche Toilettenbesuche zu einem spannenden Ereignis machte, vor allem, wenn man mit der Stirnlampe im Gras plötzlich zwei Augen leuchten sieht. Nicht nur Hyänen waren zu hören, der ganze akustische Eindruck der nächtlichen Serengeti war geprägt vom Grummeln der abertausenden Gnus, die zu einer Klangfläche zu verschmelzen schienen. Dazwischen ein paar Rufe eines panischen Zebras und tiefe, grunzende Laute undefinierbarer Herkunft.

Am nächsten Morgen ging es früh los - keiner ist in der Nacht gefressen worden. Wir waren in einer netten Gruppe von sieben Mitreisenden auf zwei Landrover verteilt. Wir sahen Löwen auf dem Boden und in Bäumen, einen weiteren Leoparden auf einem Ast entspannend und zum Schluss eine Gepardenmutter mit drei Jungen. Am faszinierendsten war die Wanderung der Gnus. Heerscharen dieser Tiere, zusammen mit Zebras, umgaben uns mancherorts wie ein Meer.

Wir fuhren dann zurück nach Ngorongoro und übernachten in sehr grüner Umgebung am Rande des Kraters. Am nächsten Morgen konnten wir im Krater viele Tiere erleben, im Gegensatz zur Serengeti ist der Krater aber mehr der Landschaft wegen interessant. Die Zeit ging sehr schnell vorbei und nach einem Picknick am Hippo-Pool und einem platten Reifen mussten wir den Park nach sechs Stunden wieder verlassen.
Wie der Ngorongoro Krater ist auch der Lake Manyara Park weniger wegen der Tiere als der Landschaft - hier mehrheitlich immergrüner Wald - attraktiv. Wir konnten aber drei verschiedene Affenarten von Nahem in Aktion erleben (am Rande der Serengeti hatte eine Gruppe von Pavianen das Auto anderer Safari-Touristen von den Lunchpaketen befreit und in den Baum mitgenommen), viele Vögel und zwei Elefanten.
Begleitet wurden wir alle vier Tage von immer wieder, meist nächtlich auftretenden Regenschauern, die ungefähr zehn mal so effizient sind wie die Duschen mit dem hiesigen Wasserdruck.

Ngorongoro


Serengeti










Ngorongoro - Lunch am Hippo Pool 


Ngorongoro 



Lake Manyara 

Sunday, April 20, 2014

Nairobi

Mal wieder Afrika. Endlich!
Die ersten drei Tage habe wir in Nairobi verbracht. Wir mussten die kleinen Elefanten im Waisenhaus von Daphne Sheldrick besuchen, zumal wir vor einigen Monaten die kleine Kamok "adoptiert" haben. Einen Besuch zur offenen Stunde am Vormittag und abends erneut für 'Foster Parents'. Es ist berührend, den Tieren so nah sein zu dürfen, sie berühren zu können. Nach einigen Jahren im Orphanage wird ihnen auf sanfte Art der Weg in die freie Wildbahn geebnet, ohne Zwang. Die Jungen sind meist Waisen, da ihre Mütter von Wilderern getötet werden. In China wird Elfenbein als potenzförderndes Mittel gehandelt. In Ostafrika wird beschlagnahmtes Elfenbein demonstrativ verbrannt. Die kleinen Elefanten, teilweise nur wenige Monate alt, bekommen die Milchflasche und täglich viel Auslauf. Bis sie zwei Jahre alt sind, schläft jede Nacht ein Pfleger in ihrem Stall und wie Menschenbabies bekommen sie eine Kuscheldecke. Elefanten sind sehr sensibel und der Verlus der Mutter bzw. der Herde ist ein traumatisches Erlebnis, das erst verarbeitet werden muss. Unterstützt wird der Wildlife Trust vor allem durch Spenden.
Den Rothschild-Giraffen, eine vom Aussterben bedrohte Subspezies, kann man im Giraffe Center einen Besuch abstatten. Auch dort waren wir 2007 schon einmal und hatten wieder die Ehre, den edlen Tieren ganz nah zu kommen und sie zu berühren und füttern.
Wer Out of Africa (Jenseits von Afrika) schon einmal gelesen hat oder über dem gleichnamigen Film über Karen Blixen schon Tränen vergossen hat, für den ist ein Besuch im Blixen-Haus einen Ausflug wert. Besonders der Park ist eine Oase der Ruhe. In Nairobi selbst hat sich einiges getan. Viele neue Gebäude und der Uhuru-Park wurde massiv aufgewertet und ist jetzt sicher geworden. Nächtliches spazieren in der Stadt bleibt aber weiterhin ein Tabu.

Im Elefantenwaisenhaus

In der Giraffenaufzuchtstation 

In Blixens Gärten 

Zurück bei den Elefanten 

Unsere Kamok