"If you can't climb it, drink it", so der Slogan von Kilimanjaro - dem Bier, nicht dem Berg, und wir hielten uns daran. Nachdem wir einige unschöne Geschichten über die mindestens zehnstündige Busfahrt von Arusha nach Dar es Salaam gehört hatten und außerdem aufgrund des Regens eine Brücke eingestürzt war, entschlossen wir uns, Precision Air eine Chance zu geben und direkt nach Zanzibar zu fliegen. Eine gute, weil günstige und schnelle Lösung. Und wir sahen den Kilimanjaro zumindest aus dem Flieger.
Zanzibar Town mit der berühmten Altstadt Stone Town ist zur Zeit brütend heiß und schwül, ganz automatisch nimmt man das einheimische Tempo an - pole pole, immer mit der Ruhe. Viel Hunger hat man auch nicht, auch wenn das Angebot insbesondere an Früchten und afrikanisch-indisch-arabischen Köstlichkeiten beeindruckend ist. Auf den Märkten herrscht geschäftiges Treiben, in der Kenyatta Road wird man von Flycatchern attackiert, aber nach zwei Tagen Akklimatisierung haben wir uns ein Auto gemietet und waren ganz unabhängig. Die Idee war, nach und nach die Strände der Insel zu erkunden, angefangen in Jambiani. Als wir dort ankamen, fanden wir die Location aber alles andere als einladend. Die Guesthouses verschlossen ihre Gates vor der Armut vor der Tür, am Strand fanden sich gebrauchte Spritzen und die Touristen wirkten allesamt, als hätten sie was genommen. Wir sahen uns in unserer Verzweiflung - es war schon später Nachmittag - schon wieder in Stone Town, entschlossen uns dann aber, der Mangrove Lodge in
Chuini, die uns von einer erfahrenen Reisenden empfohlen wurde, eine Chance zu geben. Wir kamen in der Dämmerung an, es regnete in Strömen und erst schien alles dunkel zu sein, bis wir uns durch den Dschungel an Palmen, Hibiskus- und Mangobäumen durchgekämpft hatten und im Haupthaus herzlich von Haji, dem Besitzer, und Kellner Mishani empfangen wurden. Wir waren die einzigen Gäste und wurden während einer Woche nach Strich und Faden verwöhnt, und das zu Preisen, die beinahe schon lächerlich waren. Unser Zimmer war ein Traum, der Strand und die Bucht pittoresk, jeden Abend wurden wir mit lokalen Köstlichkeiten (Hummer! Octopus! Curries!) verwöhnt und das alles mit Familienanschluss bei Haji, seiner italienischen Frau Marina und den vier Jungs. Unser Glück war perfekt, als wir die zahlreichen Tiere auf dem Gelände entdeckten - nebst der Katze, die sich naturgemäß immer in der Nähe der Küche aufhielt, gab es die liebenswerten Hunde, die uns sehr schnell so sehr akzeptierten, dass wir auch Zugang zu ihren diversen Welpen bekamen, Bushbabies, die abends die Bananen klauten, Geckos und ihre großen Brüder, die Gurugurus, und einmal sahen wir sogar einen Leguanhintern in der Bucht, was die Anwesenden bewog, auf Leguan-Safari zu gehen, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Eines abends schleppten uns Mishani und Ali, einer der Söhne des Hauses auf einer "Abkürzung" durch den Dschungel zu einer Dorfhochzeit, und in der Mitte der Woche bekamen wir Zuwachs durch drei Mitglieder unserer Safari-Gang. Die Woche, in der wir nur sehr sporadisch Ausflüge machten, einfach, weil wir es schon so schön hatten, war viel zu schnell vorbei und schweren Herzens haben wir uns gestern verabschiedet in der Hoffnung, sehr bald wieder auf unserer neuen Lieblingsinsel zu stranden. Heute Vormittag hat uns Precision Air in sagenhaften achtzehn Minuten von Zanzibar nach Dar gebracht, wo wir die letzten zwei Tage vor dem Heimflug verbringen.
Stone Town
Markt in Stone Town
Stone Town
Die Straße zur Mangrove Lodge
Ein Teil der netten Gesellschaft in der Lodge
Bucht vor der Mangrove Lodge
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